Langsam kehrt der Mensch zu sich selbst zurück
Carsten Kretschmann
Fred Kolman hingegen, der zweite Künstler des abends, ist ein Ästhet reinsten Wassers. Sein Videoclip entwirft eine lockende Welt in Grau-Violett, in die man regelrecht eintauchen kann, eine Szene am Meer mit weit entfernten Silhouetten im Wandel der Tageszeiten. Meditatives chinesisches Schattenboxen und wunderbar magische Klangräume mit Möwengekreisch und Wolkenspiel unterstreichen die morbide Atmosphäre noch, die sich schliesslich in steilen Sonnenuntergangen verliert. Die Naturbleibt sich treu, der Mensch kehrt zu sich selbst zurück. Eine langsame Heimkehr. Als wär's ein Stück von Handke.